Die Stadt Vechta hat kürzlich vor einer Pressekonferenz den Chatbot "Jan und Libett" vorgestellt, der Bürgerinnen und Bürgern nun Informationen rund um die Stadtverwaltung gibt und Fragen beantwortet. Seit diesem Monat hat die Stadtverwaltung eine neue Webseite, auf der auch der Chatbot zu finden ist. Die Stadt mit rund 33.000 Einwohnern in Niedersachsen möchte damit 20 Prozent der Anfragen automatisiert beantworten, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Verwaltung sinnvoll zu entlasten.
Die Oldenburgische Volkszeitung hat in einem ausführlichen Zeitungsbeitrag bereits darüber berichtet.
Chatbot als Teil der Digitalisierungsstrategie der Stadtverwaltung
Mit diesem neuen Chatbot können die Bürgerinnen und Bürger von Vechta auf einfache und schnelle Weise Informationen zu verschiedenen Themen rund um die Verwaltung erhalten. Insbesondere soll er ermöglichen, dass Bürgerinnen und Bürger digitale Dienstleistungen, zum Beispiel die Anmeldung zur Hundesteuererklärung, die Beantragung eines Führungszeugnisses oder Abmeldung eines Gewerbes im Serviceportal Kommune 365 schneller finden.
Der Chatbot ist 24/7 verfügbar und bietet eine schnelle Reaktionszeit, so dass die Bürgerinnen und Bürger innerhalb kürzester Zeit die gewünschten Informationen erhalten können. Die Einführung des Chatbots ist Teil einer größeren Initiative der Stadt Vechta, um die Dienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger zu verbessern und den Zugang zu Informationen zu erleichtern.
Traditionsfiguren Jan und Libett verkörpern den Chatbot als Avatar
Als es im Chatbot-Workshop darum ging, was für eine Art von Avatar den Chatbot der Stadt Vechta verkörpern soll, war die Idee schnell gefunden. Zwei Traditionsfiguren, die man sonst vom großen Vechtaer Volksfest, dem Stoppelmarkt, kennt, sollten nun auch als digitale Helfer in der Stadtverwaltung auftreten.
Jan und Libett sind ein fester Bestandteil des Stoppelmarktes. Jedes Jahr ziehen sie mit dem Marktausschuss und Drehorgel durch die umliegenden Orte, laden die Menschen zu dem großen Fest ein und führen den Umzug an - gekleidet in traditioneller Tracht mit Hut, buntem Kopftuch und Holzschuhen. Das Traditionsduo gibt es schon seit über einem Jahrhundert. Es wurde 1912 von H. Averdam als "Jan van Dählen und Stuken Libet" geschaffen. Nach dem Ersten Weltkrieg, im Jahr 1919, tauchten Illustrationen der traditionellen Figuren als "Jan und Libet auf dem Stoppelmarkt" in der Stoppelmarkt-Zeitung wieder auf.
Lädt man die Webseite der Stadt Vechta, so erscheint per Zufall eine der beiden Figuren, so dass der Chatbot zu gleichen Teilen vom männlichen und weiblichen Geschlecht vertreten wird.
Künstliche Intelligenz für Stadtverwaltungen schnell einsatzbereit
KI-Projekte brauchen lange Zeit, um in Unternehmen oder Verwaltungen umgesetzt zu werden? Das trifft nicht immer zu. Das Chatbot-Projekt ging vom ersten Workshop bis zur Liveschaltung innerhalb von vier Monaten an den Start.
Neben dem assono Chatbot-Framework setzt der Chatbot der Stadt Vechta auf die KI-Technologie von IBM Watson, um Anliegen der Bürgerinnen und Bürger zu verstehen und passende Antworten zu liefern. Durch die Interaktionen, die der Chatbot führt, kann dieser trainiert werden, um die Spracherkennung stetig zu verbessern oder neue Themen hinzuzulernen.
Darüber hinaus plant die Stadt Vechta, den Chatbot in Zukunft noch weiter auszubauen. Zum Beispiel können durch eine Anbindung an das Serviceportal oder durch eine KI-Suche noch mehr Informationen für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt bereit gestellt werden. Perspektivisch könnten auch Prozesse wie das Melden des Wasserzählerstands über den Chatbot automatisiert werden.
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