Koste es was es wolle

by Volker Weber

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Gestern habe ich einen Brief an das Hauptzollamt in den Briefkasten um die Ecke geworfen. Und ich habe zum ersten Mal vergessen, eine Briefmarke drauf zu kleben. Heute kommt der Brief ordentlich abgestempelt per Briefträger zurück. Die Empfängeradresse ist sauber mit diesem Sticker abgeklebt.

Nun werde ich eine Briefmarke drauf kleben und den Brief noch mal einwerfen. Das ist für alle Beteiligten die aufwändigste Lösung. Aber so hat alles seine Ordnung. Man stelle sich vor, jemand hätte den Brief einfach in das Postfach des Hauptzollamtes im Briefzentrum geworfen. Also da, wo der Brief schon war. Weil sowas ja mal passieren kann.

Comments

Es gibt noch eine billigere Lösung: Einfach Absender und Empfänger vertauschen, und ohne Briefmarke nochmal einwerfen.

Sven Hasselbach, 2014-06-17

Das ist mir auch schon einige Male passiert. Zu wenige Briefmarken geklebt oder einfach vergessen.

Die Schweizerische Post macht das anders. Sie klebt die fehlenden Briemarken, sendet es weiter und der Absender erhält ein Postkarte mit der Mitteilung, die fehlende Briefmarke einzukleben und der Post wieder zu senden.

Das finde ich eine tolle Lösung. Ich glaube auch nicht, dass es viele gibt, die das ausnützen.

Andy Brunner, 2014-06-17

Absender und Empfänger vertauschen kostet den Empfänger zuweilen ein Strafporto. Je nach Empfänger will man das ja nicht unbedingt. Bezahlt wird das Porto auf jeden Fall.
Auch wenn dieses -.60 Cent Theater jedem albern vorkommen muss, kann die Post ja nicht anders. Wenn sie es durchgehen lässt und den Brief zustellt, findet das ganz schnell Nachahmer. Auch wenn der Aufwand, den sie für jeden unfrankierten Brief betreiben muss, exorbitant im Verhältnis zur Frankierung ist, sind die Kosten immer noch geringer, als der Verlust durch die dann schnell mal grassierende Unlust zu frankieren, wenn sie damit aufhört.

Dozieren AUS.

Christian Tillmanns, 2014-06-17

@Andy: Ich wollte das gerade auch mitteilen. Du warst schneller!

Die Postkarten der Schweizerische Post sind einfach toll, man traut den Endkunde eine gewisse Ehrlichkeit zu.

Andrew Magerman, 2014-06-17

Sven, ich muss keine 60 ct sparen.

Christian, manchmal ist es einfacher, ein Auge zuzudrücken.

Volker Weber, 2014-06-17

@Volker:
Das dachte ich mir. Doch ich verstehe Dein Problem mit der Post nicht so ganz: Du hast was falsch gemacht, und die Post ist so frei und bringt den Brief wieder zu Dir zurück. Bis zu Dir nach Hause. Inklusive umfassender "Fehlerbeschreibung" und detaillierter Anleitung, wie der Fehler zukünftig zu vermeiden ist.

Es wäre schön, wenn andere Firmen ebenso kulant und entgegenkommend wären

Sven Hasselbach, 2014-06-17

Volker, natürlich wäre es einfacher. Die Post hätte allerdings nichts gespart. Dann hätte nämlich der Empfänger einen ähnlichen Zettel auf dem Brief gefunden, mit der Aufforderung die Briefmarken drauf zu kleben und in den nächsten Briefkasten zu werfen, sonst Strafporto. So geschieht das, wenn kein Absender drauf ist.
Das Problem ist ja für die Post, bei wem soll sie denn mal das Auge zudrücken? Bei mir oder bei Dir? Sie muss das machen, sonst klebt keiner mehr die hüschen Bildchen drauf und Nachbars Toni kommt mit seiner Briefmarkensammlung gar nicht mehr weiter.
So doof sind die bei der Post auch nicht, dass die nicht wissen, dass das zum Verlustgeschäft wird, jedoch müssen sie ja irgendwie die Briefmarkenklebedisziplin aufrecht erhalten.
Auch wenn jetzt der Text ein bisschen albern daher kommt, so versucht die Post mit ihren Möglichkeiten des Beamtendeutsch einen einigermassen netten Text hin zu bekommen.
Mein Gott, "die zulässigen Entgelte nicht eingehalten" gibt's denn irgendwelche unzulässigen Entgelte? Das Nichteinhalten würde ich in dem Fall gerne mal sehen.
Das ist wie der Hydrant; das heisst ja im Feuerwehrdeutsch auch "Wasserentnahmestelle".
Auch schön: "auf den Postweg gegeben" ... => "geschickt".
Adresse: zustellbare Anschrift.
Wenn man Zeilenhonorar bekommt ist Beamtendeutsch ja ein Traum.

Christian Tillmanns, 2014-06-17

Sven, ja, ich habe etwas falsch gemacht.

Volker Weber, 2014-06-17

... im Land der Erbsenzähler hat "Fünf-gerade-sein-lassen" keinen Platz. ;)

Bodo Menke, 2014-06-17

Übrigens hat die Post früher wirklich auch unfrankierte Briefe brav zugestellt, sie hat also tatsächlich "ein Auge zugedrückt" bzw. "fünf gerade sein lassen".

Ein Ex-Kollege hat mir erzählt, dass er grundsätzlich keine Briefmarken aufkleben würde, und die Briefe kämen immer an.

Irgendwann hat die Post das Vorgehen halt geändert. Man kann sich ja denken, wieso.

Michael Kuhlmann, 2014-06-18

Ja kann man. Und ich hege eine tiefe Verachtung für Schnäppchenjäger.

Volker Weber, 2014-06-18

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