Qualitätsjournalismus

by Volker Weber

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In Zeiten der Krise kann man erkennen, was guter Qualitätsjournalismus leistet. Statt atemlos Gerüchte, Meinungen und Stimmungen zu verstärken, einfach die Fakten zusammentragen. Nein, einfach ist das falsche Wort. Was einfach aussieht, bedarf jahrelanger Übung und Disziplin. Meine Favoriten: Die Zeit und Deutsche Welle. Sehr gute Arbeit, vielen Dank.

Ganz schlimm, einige Journalistendarsteller auf Twitter.

Comments

Qualitätsjournalismus der aller schlechtesten Art:

Sondersendung der Tagesschau in der ARD am frühen Abend.
Wenn man es bei der Nachricht belassen hätte, wäre es gut gewesen.

Nein, man telefoniert mit einem Reporter dessen Tochter ihn angerufen hat das was los sei und der zufällig in der Nähe ist. Sinngemäß: "Ich sitze hier im Auto und sehe nichts". "Wielange es dauerte bis die Polizei da war weis ich nicht, ich bin hier auf einer Seite des Einkaufzentrum wo keine Polizei war". "Das müssen Sie jemand anderes Fragen"

Was sich die Regie an solchen Stellen erhofft würde mich wirklich mal interessieren.

Und dann die unvermeidliche Schalte nach Berlin mit dem Reichstag im Hintergrund zu einem "Terrorexperten" in der 2. Sondersendung. Fragestellung "was spricht dafür das dies ein Terroranschlag ist"? Das selbe Geblubber wäre wohl auch auf die Frage "was spricht dagegen das dies ein Terroranschlag ist"? gekommen.

Markus Philippi, 2016-07-23

Bei mir bleib bei solchen Katastrophen einfach die Flimmerkiste aus, Twitter wird nur überflogen und 2 bis 3 Tage später lese ich was den Durchlauferhitzer als gesicherte Information überlebt hat. Schont die Nerven und hilft Abstand zu behalten.

Diese unerträglichen Sonderendungen. Alles und jeder meint über Twitter seinen Senf dazugeben zu müssen, sogar der APPLE Chef sendet Beileidsbekundungen. Allüberall Journalisten die am liebsten noch in den Korpus der Leichen eindringen würden und nachfragen wie es denn so war als die Kugel einschlug.

Unerträglich, einfach nur unerträglich. Über all dem wabert so eine Stimmung von wegen "Endlich, jetzt auch bei uns, wir haben es doch immer gewusst...". Spätestens wenn die Anzahl der Leichen feststeht wird der Zeigefinger ausgefahren, wer war es, Islamist, Durchgeknallter Einzelgänger, Amokschütze? Wer bietet mehr?

Bernd Hofmann, 2016-07-23

Stimme dir 100% zu, Bernd! Solange man nicht als Betroffener auf die neuesten Erkenntnisse u d Gerüchte angewiesen ist, reicht die Zusammenfassung am nächsten Tag, um informiert zu sein und nicht gleichzeitig mit allen anderen hysterisch durchzudrehen.

Daniel Haferkorn, 2016-07-23

Und dann war da am Freitag Abend noch einer, der an Professionalität definitiv nicht mehr zu überbieten ist:
Marcus da Gloria Martins, der Pressesprecher der Polizei München.
In dem ganzen Chaos die Ruhe bewahrt, über die Fakten präzise und souverän informiert, und auf dumme Fragen schlagfertig geantwortet.
Hut ab vor diesem Mann.
Von solchen Pressesprechern bräuchten wir mehr.

Manfred Wiktorin, 2016-07-24

Ja der Pressesprecher der Münchner Polizei war an dem Freitag Abend der einzige Medienprofi den man im Fernsehen sehen durfte. Freundlich und bestimmt, fachlich gut und informiert und vor allen: sachlich.

Was mich persönlich echt ankotzt (Sorry für diese Wortwahl): man hatte fast das Gefühl als ob Alle richtig geil auf echten Katastrophenjounalismus waren. Pfui!

Roland Dressler, 2016-07-25

Meines Erachtens nach ist die Neue Züricher Zeitung die beste deutschsprachige Zeitung. Sachliche Berichte, Artikel und Meinung sind sauber getrennt, einfach eine Wohltat.

Heiko Jabusch, 2016-07-25

Danke, Heiko. So habe ich mir das vorgestellt. Nicht über schlechte Beispiele herziehen, sondern positive hervorheben.

Volker Weber, 2016-07-25

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