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Wie kann ich programmatisch private Gestaltungselemente auf Aktualität prüfen?

Manfred Meise  28 Dezember 2012 10:13:00
 
Wir setzen eine Anwendung mit privaten Ansichten und Ordnern ein, die regelmäßig weiterentwickelt wird und produktive Datenbanken durch Schalonenaktualisierung anpasst. Hierbei werden die privaten Kopien der Ansichten und Ordner nicht automatisch aktualisiert. Bei der Konzeption einer "selbstgestrikten" Aktualisierungslogik stößt man schnell auf die Frage: "Wie kann ich erkennen, ob die private Kopie des Gestaltungselementes aktuell ist?"

Vergleich von Zeitstempeln


a) Einsatz von NotesView

Die Idee:
Man öffnet die Ansicht und hat Zeitstempel (Erstelldatum; letzte Änderung) des jeweiligen gemeinsamen Gestaltungselementes und der privaten Kopie.. Klingt gut, ist es aber nicht!

So erhält man mit
 
Dim view as NotesView
set view = db.getView ("Meine Ansicht")


jeweils die gemeinsame Ansichtsvorlage, wenn die private Kopie nicht existiert, jedoch die private Kopie des Ansicht, wenn diese exisiert. Somit kann man im Regelfall (wenn die private Kopie NICHT existiert) nicht auf die gemeinsame Vorlage zu Vergleichszwecken zugreifen.

Ergebnis:
Nicht praktikabel !

b) Einsatz von NotesDatabase.Views

Die Idee:
Man arbeitet alle Ansichten (gemeinsame Vorlagen und private Kopien) einer Datenbank ab und muss die jeweiligen Exemplare (Vorlage  / Kopie) einander zuordnen, um sie zu vergleichen.. Das muß doch gehen!

So durchsucht folgendes Skript die Datenbank nach Ordnern mit dem AliasNamen "F2-DE" und listet jeweils die Universal-ID der Gestaltungselemente auf:
 
Sub
Initialize

Dim
s                         As New NotesSession
Dim
db                         As NotesDatabase
Dim
view                 As NotesView
Dim
vViewNames        As Variant

Set
db = s.Currentdatabase

ForAll
v In db.Views
      Set view = v
      vViewNames = view.Aliases
      If Not IsEmpty (vViewNames) then
              If vViewNames(0) = "F2-DE" Then    
                      If Not IsEmpty (view.Readers) Then
                              MessageBox |Private Kopie des Ordners "F2" gefunden: | & view.Universalid
                      Else
                              MessageBox |Gemeinsame Vorlage des Ordner "F2" gefunden: | & view.Universalid
                      End If
              End If
      End If
End
ForAll
End
Sub


Interessant und noch nicht vollständig erforscht: Dieses Skript findet sogar private Kopien von Ordnern (in Datenbank gespeichert), welche der Domino Designer nicht anzeigt! Nach anfänglicher Begeisterung über diesen Lösungsansatz, habe ich dieses Skript gegen eine große produktive Datenbank laufen lassen und musste feststellen, dass jeweils beim Zugriff auf ein Ansichtsobjekt die Ansichtsindizes aktualisiert werden, um nur auf unwesentliche Merkmale der Ansicht zuzugreifen. Ein echter Performance-Killer, wollte ich diese Logik in einem Datenbank-Script beim Öffnen der Datenbank einsetzen. In meinen Testfällen habe ich teilweise 15 Sekunden warten müssen, bevor ich mein Ergebnis hatte.

Hinweis:
Es ist darauf zu achten, NICHT auf die gemeinsame Vorlage der Ansicht/des Ordners zuzugreifen, da dieses einen Laufzeitfehler 4005 "Index is not to be generated on server" verursacht. Somit ist stets z.B. mit isEmpty(view.Readers) zu prüfen, dass auf eine private Kopie zugegriffen wird (die Prüfung anderer Attribute ist nicht möglich).

Ergebnis:
Zu langsam für den Produktionsbetrieb!

b) Einsatz von NotesNoteCollection>

Die Idee:
Man kann doch die Gestaltungselemente sammeln und auf diese als NotesDocument zugreifen!. So erhalte ich Informationen zum Gestaltungselement, ohne den Indexer zu triggern!

Schon häufig habe ich mit der NotesNoteCollection Klasse auf Gestaltungslemente (Ansichten, Felder, Agenten, Teilmasken) zugegriffen und hierfür u.A. auch eine Selektionsformel einsetzen können, nach Elementen mit speziellen Attributen zu suchen. So würde ich mit den Werten des "$Flags" Items auf bestimmte Ansichts-/Ordner-Typen zugreifen und mit Auswertung des "$Readers" Felders den Eigentümer einer privaten Kopie identifizieren können.

siehe dieses Codebeispiel ...

Beim Einsatz dieses Skriptes gegen eine große produktive Datenbank ist dieses schneller als das zuvor, jedoch immer noch zu langsam, da eine Datenbanksuche angestoßen wird.. Ein echter Performance-Killer, wollte ich diese Logik in einem Datenbank-Script beim Öffnen der Datenbank einsetzen.

Ergebnis:
Besser, doch noch zu langsam für den Produktionsbetrieb! Vorteil: Ich kann die Namen der Ansichten/Ordner ermitteln, die ich behandeln möchte.


Einsatz eines Namensschemas


Nach intensiven Tests habe ich alle oben beschriebenen Lösungsansätze verworfen und mich für die Variante entschieden (welche in diesem Beitrag nicht näher beschrieben ist):
  • Ich führe ein Namensschema (speziell für Ansichten, die lokal statt in der Datenbank gespeichert werden) ein und ändere die Namen der Gestaltungselemente, wenn ich diese aktualisiere
  • Ich akzeptiere, durch Einführung eines Versionskennzeichens für die gesamte Anwendung, dass ich ggf. Elementen aktualisiere, deren Gestaltung sich zur Vorversion nicht geändert haben

Ergebnis:
Sehr performant, da keinerlei Prüfungen

Dieser Artikel ist Teil der Artikelserie
:  Gestaltungsaktualisierung privater Ansichten und Ordner stellt eine echte Herausforderung dar