Der Stift macht den Unterschied

by Volker Weber

Sketch

Jetzt sind eine Menge Journalisten nach Chicago gereist, um sich dort ein neues iPad anzuschauen. Schneller ist es, weil es einen schnelleren Prozessor hat, das kennt man schon. Aber es geht bei Apple um mehr. Es macht für Studenten und Schüler einen großen Unterschied, ob man auf seinem Computer auch Dinge markieren kann und kleine Anmerkungen reinkritzeln kann. Die Älteren mögen sich erinnern, wie wir früher in kopierten Skripten gearbeitet haben. Heute aber hat man kaum noch Papier. Und das markieren und annotieren mit Maus und Tastatur ist nur ein schlechter Ersatz.

Das neue Einsteiger-iPad bekommt also jetzt Support für den Apple Pencil, ein wirklich wunderbares Instrument. Bisher brauchte man dafür ein sehr viel teureren iPad Pro. Dort wird er oft gar nicht gebraucht, weil es vor allem mit einem Keyboard als Laptop-Ersatz genutzt wird. iOS kann mit dem Pencil noch wenig anfangen. Die Microsoft Office Apps unterstützen ihn, dazu eine Anzahl spezialisierter Notiz und Zeichenprogramme. Aber Surface Pro kann das alles irgendwie besser.

Apple reagiert aber weniger auf Surface als vielmehr auf die Chromebooks. Die machen bei US-amerikanischen Schule auf einmal Furore, weil sie billig, robust und vor allem supereinfach zu administrieren sind. Und die bekommen dieses Jahr auch einen Stift. Lenovo hat bereits auf der CES Geräte angekündigt, die nicht besonders elegant sind, aber locker im Schulranzen überleben.

Und hier kann Apple jetzt mithalten. Die einfachen iPads sind wirklich preiswert, im besten Sinne "von ihren Preis wert". Sie sind keineswegs billig, aber bieten sehr viel Leistung für vergleichsweise wenig Geld. Und mit dem Pencil taugen sie jetzt endlich für den ernsthaften Einsatz in der Ausbildung.

Comments

Wichtigste News des Tages in Bezug auf Apple: Man kann jetzt das Space Grey Keyboard auch ohne iMac Pro kaufen!

Karl Heindel, 2018-03-27

Mich würde interessieren, ob der neue Pen von Logitech auch wie der Pencil ein Plastik auf Glas Gefühl vermittelt, oder sich eher wie der Surface Pen? Das wäre echt super.

Mariano Kamp, 2018-03-28

Nenn mich Rechtschreib-Nazi und gib mir Tiernamen. Warum 'der iPad'? Test? Falle? Die Neugier siegt.

Hubert Stettner, 2018-03-28

Mir ging's genauso: Warum 'der iPad'? Test?

:)

Thomas Edelmann, 2018-03-28

Mal was zum Thema: Sind die iPads nicht immer noch zu teuer um in Schulen massenhaft eingesetzt zu werden? Die Chromebooks kosten vermutlich nur die Hälfte oder noch weniger durch irgendwelche Deals.

Karl Heindel, 2018-03-28

Du machst Dir wohl keinen Begriff davon, was Schulen in USA kosten.

Volker Weber, 2018-03-28

Doch, ich war selbst auf einer, allerdings nur Austausch. Ich bezweifle aber, dass die Mehrheit der Schulen so sind.

Karl Heindel, 2018-03-28

Ich tu mich wahnsinnig schwer, das von hier aus zu beurteilen. Der Gerätepreis hat sicher Einfluss, aber ich halte ihn nicht für den größten. Das iPad hat jedenfalls ein sehr gutes Preis-Leistungsverhältnis.

Das Drumherum, die Software, die Infrastruktur etc. spielen bestimmt eine viel größere Rolle. Das ist aber Software, mit der ich mich nicht befasst habe.

Chromebooks sind halt aus dem Stand konfigurationslos. Alles läuft über die Google ID, was hier bei uns den Einsatz wohl bereits im Keim ersticken würde. Microsoft hat mit Windows 10S versucht, dagegen anzukommen, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das so erfolgreich war.

Apple ist traditionell stark im K12-Markt. Mit der ersten Welle iPads sind sie auf dem Bauch gelandet, weil die Kids das Konfigurationsprofil runtergeschmissen haben und einen freie Spielekonsole hatte. Dann kam der Supervised Mode und einige Classroom-Lösungen. Und ich habe das Gefühl, das sie mit dem Stift jetzt einen Griff dran haben. Das Logi-Zubehör zielt ja auch darauf ab.

Volker Weber, 2018-03-28

Schule auf die mein Sohn geht:

- Klasse 0-3: iPad.
- Klasse 4-6: Chromebook.

Was danach kommt, keine Ahnung.

(Hier in SE - sieht auf vielen anderen Schulen auch so aus).

Federico Hernandez, 2018-03-28

Das ist ja spannend, Federico. Was glaubst Du, warum die von iPad auf Chromebook wechseln?

Kann jemand was aus Deutschland erzählen? Schiefertafel mit Kreide? So habe ich noch angefangen.

Volker Weber, 2018-03-28

In Deutschland habe ich folgendes erlebt (nicht selbst!):

- Windows-PC + "Whiteboard/Projektor in einer Grundschule
Zur Nutzung kann ich nichts sagen... Wenn ich mich in den Unterricht schmuggle falle ich auf :-)

- iPads als Klassensatz (für die gesamte Schule) in einer Förderschule Sprache
Fordert Schüler wie Lehrpersonal gleichermaßen...

Dirk Stelloh, 2018-03-28

Touch und pädagogische Apps aber auch Spiele funktionieren auf dem iPad für die Altersgruppe Klasse 0 bis 3 besser.

Der Wechsel auf Chromebook ab der 4. Klasse ist wohl mit der „erweiterten Nutzung“ und der „richtigen“ Tastatur zu erklären. Aufgaben und Hausaufgaben werden teilweise online gemacht - Online-Quellen (Wikipedia und ähnliches, Mediathek des schwedischen TV Senders), pädagogische Sites (Naturwissenschaften, Mathe und Englisch) sowie die verschiedenen Google Doc Apps - auch für die Zusammenarbeit von Zuhause aus über document sharing... Ist sehr interessant das live mitzubekommen.

Könnte man sicher auch alles mit einem iPad machen. Aber die Schüler bekommen wohl mit einem Chromebook eher das richtige Computerfeeling für später.

Interessante Perspektiven für die Arbeitswelt und Arbeitsgeber in der Zukunft. Die klassische Enterprise IT wird sich an die Kids von heute, die morgen Arbeiten werden, anpassen müssen.

Federico Hernandez, 2018-03-28

Vergessen: jeder in der Klasse hatte ein eigenes iPad und jetzt (Sohn geht in die vierte Klasse) ein eigenes Chromebook. Wird von der Schule gestellt. Ohne Kosten. Die iPads waren in der Schule. Die Chromebooks werden ab und zu mit nach Hause genommen.

Federico Hernandez, 2018-03-28

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