Wie 500 Studenten gemeinsam lernen

by Volker Weber

Wenn es das zu meinen Zeiten gegeben hätte! Der Gunter Dueck hat recht. Lernen skaliert mit solchen Methoden ganz enorm. Und das ist keine Zukunftsmusik sondern längst Realität. Anderswo.

Derweil macht man sich in Deutschland vor allem Sorgen um die Cloud.

Comments

Wir regulieren uns leider mit dem Datenschutz-Thema selber gerade vollkommen ins Abseits. In Firmen-Deutschland herrscht aktuell eine panische Angst vor etwaigen Datenschutzverletzungen. Das kombiniert mit deutschem, vorauseilenden Gehorsam ist Gift für Produktivität und Geschäftsmodelle.

Markus Dierker, 2019-07-18

Ronellenfitsch hat recht. Wo Daten ohne Not aufgesammelt werden, gehen eben auch schon mal welche unvorhergesehene Wege. Bestes Beispiel: wer ein 365-Abo kauft, bezahlt schon. Der muss eigentlich nicht unbedingt obendrauf mit Telemetrie-Daten bezahlen.

Ich hab echt keinen Aluhut auf. Aber über Jahrhunderte hinweg beobachtbar ist: wo ein Trog ist, versammeln sich die Schweine.

Robert Dahlem, 2019-07-18

Dueck erzählt immer das Gleiche. Wie Bedenkenträger die Zukunft von Deutschland versenken.

Volker Weber, 2019-07-19

Robert Dahlem hat da einen guten Punkt. Vor Snowden wurden die vorsichtigen IT-Leute ausgelacht. Geneigten Lesern empfehle ich diesen c‘t Artikel:

Telefonierverbot
Windows 10: Telemetrie lahmlegen, Privatsphäre schützen
c't 1/2019, S. 172
https://www.heise.de/select/ct/2019/1/1546074468514347

Kollaboration geht sicher ganz gut mit der Software von M$ - aber das soll der Königsweg sein? Kommerzielle Software, die über Jahre die Bildungsetats aussaugt und die öffentliche Hand Milliarden kostet und in einer konstanten finanziellen Abhängigkeit hält. Die Adobes, Microsofts und Co ziehen gerade bei den öffentlichen nicht kommerziellen Forschungsinstituten die Lizenzdaumenschrauben massiv an. Aus der Gewinnmaximierungssicht verständlich - aber inzwischen für die öffentlichen Hände kaum noch erträglich.

Die Lobby und PR-Abteilung von M$ wird diesen Blogbeitrag lieben.

Uwe Brahm, 2019-07-19

Das Problem ist nicht der Datenschutz und die Cloud. Das Problem sind die Unternehmen, die soviel wie möglich wissen möchten. Und die USA natürlich, deren Umgang mit dem Grundrecht informationelle Selbstbestimmung ist halt nicht kompatibel mit Europas Vorstellung davon. Da kann man sich auf den Kopf stellen. :)

Und was die Unternehmen mit ihrem Wissensdurst angeht: M$ zum Beispiel. Von Google reden wir gar nicht. Wobei man deren Diensten wenigstens noch zu gute halten kann, dass sie kostenlos sind...
Der Datenschutz selber ist, wenn man sich die letzten 20 Jahre an die Regelungen gehalten hat, mit der DS-GVO nicht sonderlich viel komplizierter geworden. Die wesentlichen Teile sogar gleich.

Und wenn man den DS schon die letzten Jahre ignoriert hat, dann macht man das auch weiterhin. Nur, dass es jetzt teuerer werden kann, wenn die Aufsichtsbehörde kommt.

Johannes Matzke, 2019-07-19

Ich bin dieses Hin und Her so satt. Wir hatten die Deutschland-Cloud ein halbes Jahr lang im Einsatz und nichts als Ärger damit. Das war so zu Tode konfiguriert, dass die Vorteile der Cloud gar nicht mehr zum Tragen kamen.
Mit einem eigenen ADFS (die Zugangsdaten gehen nicht an MS, sondern bleiben in unserem WAN), Verschlüsselung aller Daten in der Cloud (keine Keys bei MS) und Rechenzentren ab Ende des Jahres in Frankfurt und Berlin fühle ich mich pudelwohl und mein Gewissen ist rein.

Und auf das Argument, dass Google dabei "wenigstens kostenlos" sei, mag ich gar nicht eingehen mit Blick auf den Blutdruck.

Markus Mews, 2019-07-19

Die größte Herausforderung ist, den Nicht-Computer-Menschen abstraktes und binäres Denken beizubringen. Oder, um es mit Dueck zusagen: Wir brauchen mehr Katzen in Hunde-Positionen.

Disclaimer: Ich war neulich mal in der Software-Entwicklung bei Cornelsen tätig. Mein Team hat sog. Basisdienste gebaut: SSO, IAM, Lizenz-Mgmt. Gerade wegen des Datenschutzes in der Cloud, sogar bei AWS. Und ja, Differential Privacy, Row Encryption, separate Keys für _alles_. Ist anstrengend. „Ein bisschen sicher“ ist keine Option. Das müssen auch Developer_innen erstmal lernen :-)

Sascha A. Carlin, 2019-07-19

Sehr geehrter Herr Weber!

Ich frage mich häufig, wie Sie aus Ihren eigenen Erfahrungen und Erkenntnissen zu solchen Schlüssen kommen können.
1. Die Kinder sollen lernen zu springen, zu singen, kreativ zu sein und sich gut zu ernähren - als analoge Wesen in einem vertrauensvollen und vielfältigen Umfeld.
2. Wenn die Kinder darüber hinaus lernen, den Wert ihrer Persönlichkeitsrechte zu schätzen und den Blick dafür zu schärfen, sehe ich keinerlei Wettbewerbsnachteil, vor allem nicht angesichts dessen, was aktuell in USA (und der restlichen Welt) passiert.

Dass den Kindern weder 1. noch 2. ausreichend ermöglicht wird, ist für mich Grund zur Sorge, und nicht, in welchem angreifbaren Datenmoloch sie ihre Persönlichkeit versenken.
Vielleicht bin ich aber auch nur ein weiterer Bedenkenträger.

Just my 2 cents.
Freundliche Grüße
André Doumen

ps. Ich werde jeden Tag dankbarer, dass ich meine Schulzeit ohne digitale Werkzeuge erleben durfte und würde meinen Kindern das Gleiche wünschen. Ich habe bis heute nicht das Gefühl, irgendeinen Nachteil daraus zu ziehen, erst mit 20 in das digitale Geschehen eingestiegen zu sein.

André Doumen, 2019-07-19

Lieber Herr Doumen, ich respektiere Ihre Ansichten sehr. Und stimme ihnen auch zum großen Teil zu, in beiden Punkten. Und Sie widersprechen auch gar nicht meiner Meinung, dass wir heute bessere Möglichkeiten haben zu lernen. Gemeinsam zu lernen, mit individueller Betreuung und partizipativer Entwicklung des Curriculums. Mehr sagt das Video gar nicht.

Volker Weber, 2019-07-19

Als die Taschenrechner aufkamen haben sie gewarnt die Kinder verlieren die Fähigkeit mit dem Rechenschieber umzugehen. Als die Rechenschieber aufkamen haben sie gewarnt die Kinder verlieren die Fähigkeit auf Papier zu rechnen.

Als die Bücher aufkamen und für die Massen bezahlbar wurden haben sie gewarnt die Kinder würden dumme Gedanken bekommen und sich in einer Fantasiewelt verlieren.

Die Geschichte wiederholt sich.

Armin Grewe, 2019-07-19

Ich muss mich entschuldigen.
Zwar stöbere ich gerne auf Ihrer Website, doch ist dieses Forum sicherlich das falsche, meine Skepsis zu äußern - ein Impuls dem ich häufig widerstanden, heute aber leider nachgegeben habe.
Je größer meine Zweifel werden an der Tragfähigkeit dessen, WAS wir lernen und WORAN wir arbeiten, desto geringer mein Interesse daran, WIE wir es tun.
(https://www.youtube.com/watch?v=21j_OCNLuYg)
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass wir trotz all des Lernens gar nicht schlauer (oder: weiser) werden.
Mit diesem Mindset fällt es mir natürlich schwer, im konkreten Beispiel (Video) die besseren Möglichkeiten, Partizipation etc. (Vielfalt und Vertrauen) auszumachen.
Insofern denke ich schon, dass wir uns zwar nicht widersprechen, aber aneinander vorbei reden.
Was mir trotz aller Skepsis Hoffnung macht, ist, dass aktuell wenigstens ein kleiner Teil der Jugend bereit ist, der Erkenntnis Raum zu schenken, statt zu 'lernen' und somit ein Gegengewicht bildet zu dem fatalistischen Whataboutism, wie er von Herrn Grewe vorgetragen wird.
In diesem Sinne...ab jetzt bin ich wieder stiller Stöberer :) und danke Ihnen im Voraus für Inspiration jedweder Art!

André Doumen, 2019-07-19

Es ist wohl wahr, dass wir aneinander vorbei reden. Ich bin bei meinem Thema geblieben und Sie bei Ihrem. :-)

Volker Weber, 2019-07-19

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