Arlo von HD auf Pro 2 aufgerüstet :: Kabellose Sicherheitskameras

by Volker Weber

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Dieses Wochenende habe ich die Arlo-Installation um zwei Arlo Pro 2 aufgerüstet. Das System hat sich bewährt und erhält nun ein signifikantes Update.

Ich habe Arlo vor Jahren über einen Nachbarn kennen gelernt, einige Jahre, nachdem ich den Faden mit Netgear verloren hatte. Agenturen wechseln, Mitarbeiter sind plötzlich woanders. So passiert das. Und Arlo war für mich eine echte Entdeckung. Das System hat ein paar Besonderheiten, die es für einen ganz speziellen Anwendungsfall interessant machen, für viele andere aber nicht.

Diese Arlo Wireless sind batteriebetrieben und sollten keinesfalls dauernd aufzeichnen, sondern solange schlummern, bis es einen Event gibt. Und den entdecken sie entweder über den eingebauten Bewegungssensor oder (bei den Pro-Modellen) das Mikrofon. Man stellt einen Trigger ein, die Kamera beginnt aufzuzeichen und schickt einen Alert. Damit das reibungslos funktioniert, haben die Arlos eine eigene Basisstation, welche die Kameras von dem ganzen Netzwerktraffic des WLANs isoliert. An der Basisstation der Pro kann man ein USB-Speichermedium anstecken und dort Videos aufbewahren, so lange man will. Ist das Medium voll, werden alte Videos automatisch gelöscht.

Das ist aber nicht der eigentliche Einsatzzweck. Die Kameras streamen das Video über die Basis in die Cloud, wo sie eine Woche lang aufbewahrt werden. Und das ist bei Kunden aller HD- und Pro-Modelle bereits im Preis eingeschlossen, so lange sie bis zu fünf Kameras betreiben. Bei den neueren Ultra-Modellen muss man dagegen nach einem Jahr einen Service-Vertrag abschließen. Es gibt zwei wesentliche Unterschiede zwischen allen Arlo-Modellen: Stromversorgung und Auflösung. Die HD macht 720p, die Pro ebenfalls, die Pro 2 kommt auf 1080p und die Ultra gar auf 4k. Arlo HD wird mit CR123-Batterien versorgt, die anderen haben aufladbare Akkus. Einzeln sind die CR123 exorbitant teuer, man kann aber Packungen mit 20 Batterien kaufen und kommt dann auf einen Euro, so meine letzte Lieferung. Der Bewegungssensor der Pro ist wesentlich sensibler als der von der HD. Außerdem ist die Optik weitwinkliger. Es geht einfach mehr drauf.

Ich hatte bisher vier Kameras in Betrieb: eine Pro und drei HD. Zwei dieser HDs werden nun anders verwendet und durch Pro 2 ersetzt. Eine verschenke ich mit der alten Basis an einen Nachbarn, die andere ist vorübergehend einfach eine Tierbeobachtungskamera, mindestens bis die Batterien leer sind. Bei der Pro habe ich ein anderes Nutzungsverhalten entdeckt. Weil ich nicht so sehr auf Stromsparen erpicht war, habe ich sie viel mehr Events aufzeichnen lassen, aber dabei auf die Alerts verzichtet. Man kann sich da beliebig austoben. Mit den Pros überwache ich nun dauerhaft Vor- und Rückseite des Hauses sowie den Eingang.

Damit man keine Nachbarn nervt, und auch damit die Kameras nicht dauernd aufwachen, installiert man sie so, dass sie auf das Haus zeigen und nicht von ihm weg. Dabei lassen sich diese Kameras wunderbar durch alles mögliche Zubehör tarnen. Man sieht sie einfach nicht. Da sie keine Kabel benötigen, kann man da sehr kreativ vorgehen. Idealerweise lösen sie nie aus, es sei denn, ein böser Bube schleicht um das Haus. Ideal ist auch der Einsatz auf dem obersten Absatz eines Mietshauses. Da wird gerne eingebrochen, da sollte aber niemals jemand sein, außer dem Mieter. Und da man keine Kabel verlegen muss, lässt sich das rückstandsfrei auch wieder zurückbauen.

Das sind nur Beispielkonfigurationen. Es gibt jede Menge Variationen mit mehr Kameras, ohne Basis zum Aufrüsten, mit LTE-Verbindung für den Einsatz weit weg, als Babyfon, mit Kabelverbindung etc.

Alle Arlo Pro unterstützen bereits Apple HomeKit, die anderen noch nicht. Dabei kann man seine Kameras in der Home App sehen. Was bisher fehlt, ist die Umschaltung der Modi zwischen Anwesend und Abwesend. Das kommt bestimmt noch. Aktuell nicht geplant ist die Speicherung von Videos bei Apple, wahrscheinlich, weil Arlo da drauf einige Services anbietet, die sie mit Apple nicht machen können.

Wichtig erscheint mir, dass man diese Cloud-Aufzeichnung als Service begreift und nicht als Sicherheitsproblem. Wer alles sowieso zu Hause auf sein NAS speichern will, der kann ganz anders und billiger basteln. Ich habe keine Arlos im Haus. Alles, was die Arlos sehen, kann auch jeder andere sehen, wenn er über die Hecke schaut. Der Witz ist für mich, dass den Kameras nichts entgeht, wenn ich schlafe, nicht da bin oder einfach woanders hin gucke. Und das machen sie perfekt.

Comments

Da ich mich am Wochenende dank diverser Artikel von Volker auch mit der Installation von drei Arlo Pro 2 nebst Basisstation befasst habe, hier ein kleiner Tipp: Die Basisstation verwendet den WLAN-Kanal 3. Überlappt sich dieser Kanal mit dem Kanal des vorhandenen WLAN, hat die Basisstation erhebliche Probleme, die Kameras zu finden. Liegen beide Kanäle weit genug auseinander, klappt alles reibungslos.

Sven Tiburg, 2019-09-09

Das war bei dir so. Die Basis scannt die Umgebung und sucht sich einen Channel aus. Den behält sie dann bis zu einem Hard Reset.

Volker Weber, 2019-09-09

Ah, ok. Wieder was gelernt :-)

Sven Tiburg, 2019-09-09

Jeden Tag, Sven. Hört nie auf. :-)

Volker Weber, 2019-09-09

ob ich nach diesem Artikel noch bis zum "Black-Friday"-Dings warten kann mit meinem Upgrade... mal sehen.

(btw.: kann man irgendwo nachschauen für wieviel € die "Arlo Pro 2 mit zwei Kameras"-Kombi letztes Jahr rausgehauen wurde?)

Matthias Welling, 2019-09-09

Matthias: Keepa.com - du kannst es auf dort nachgucken oder mittels Browser-Addon.

Laut Addon letztes Jahr im 433,99 EUR im Blitzangebot.


Markus Hink, 2019-09-09

Mit anderen Worten, du musst auf gar nix warten.

Volker Weber, 2019-09-09

Irgendwie komm ich mit den Unterschieden nicht ganz mit - ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass ich zwei Arlo Kameras habe (ohne HD im Namen, aber mit HD Auflösung, also 720p), aber sie haben definitiv die Akkus, keine CR123. Die App und das Portal zeigen mir leider nicht den Produktnamen der Kamera, sondern nur den Gerätenamen (Einfahrt, Haustür, was ich halt vergeben habe). Was da am nächsten kommt, ist vermutlich die Hardware-ID, da habe ich H7. Aber wo ich nachschauen kann, welchem Marketingnamen des Produktes das entspricht - keine Ahnung.

Ragnar Schierholz, 2019-09-09

P.S.: Wenn ich auf den Amazon Link für das HD Paket clicke, sagt mir Amazon auf, dass ich den Artikel mal gekauft habe.

Ragnar Schierholz, 2019-09-09

HD ist H7, Pro ist H8. Die Pro 2 ist H4.

Volker Weber, 2019-09-09

Wenn du von vorne drauf schaust, hat die HD einen silbernen Frame, die Pro einen schwarzen und die Pro 2 einen weißen.

Volker Weber, 2019-09-09

Für eine Pro im Garten habe ich das Solarpanel gekauft. Damit brauchte der Akku der Kamera bisher nicht wieder am Netzteil aufgeladen werden. Wie sich das Panel in den dunklen Monaten schlägt muss sich noch zeigen, die Laufzeit der Arlo Pros ist jedenfalls auch ohne Solar top-up komfortabel.

Tobias Hauser, 2019-09-09

Gibt's heute minus 30% und nochmal minus 10%. https://vowe.net/get/B0721PJYTY

Volker Weber, 2019-09-09

Ich hab einen silbernen Rahmen und ganz sicher Akkus und auch kein Mikrofon. Und ich hab‘ vor gut einem Jahr 270€ für das Set bezahlt - Base und zwei Kameras wie von Dir verlinkt. Dann sind das doch zwei HD.

Ragnar Schierholz, 2019-09-09

Dann hast du dir (runde) Akkus in Form der CR123 gekauft. Die Pros haben einen ziemlich massiven Akkuklotz

Volker Weber, 2019-09-09

„Weil ich nicht so sehr auf Stromsparen erpicht war, habe ich sie viel mehr Events aufzeichnen lassen, aber dabei auf die Alerts verzichtet. Man kann sich da beliebig austoben.“

Dazu eine Frage: kann ich die Kamera immer aktiv schalten, aber Benachrichtigungen nur nach Zeitplan/Geofencing aktivieren?

Matthias Welling, 2019-09-10

Ja klar. Di kannst auch mehre Cams aufnehmen lassen, wenn nur eine triggert. Das ist unfassbar konfigurierbar.

Volker Weber, 2019-09-10

Die Bedienung ist wirklich einfach und die Möglichkeit sie per Akku zu betreiben, nutze ich auch gerne. Ich bin trotzdem ziemlich von meinen Arlo Pro enttäuscht. Und das liegt an der Bildqualität. Obwohl ich bei allen drei Kameras die hohe Videoqualität zugunsten der Akkulaufzeit gewählt habe, hat das Ergebnis nicht mit 720p zu tun. Und das ist auch unabhängig davon, wie weit die Kamera von der Basisstation entfernt ist. Die Bildqualität leidet also nicht unter der Übertragung zur Basisstation.

Zusätzlich erfolgt die Anbindung ins Internet via 100 MBit im Up- und Downstream. Da sind also auch keine Probleme zu erwarten.

Und ja, mir ist bewusst, dass die Kamera nicht mit einem 720p Film auf dem Fernseher mithalten kann, aber die tatsächliche Bildqualität ist wirklich schlecht - zumindest für das, was ich mir erhofft hatte.

Zum Test habe ich gerade mal ein Foto innerhalb der App gemacht. Die resultierende Qualität ist dann noch mal schlechter. Pixelbrei beschreibt es ganz gut.

Bevor man sich die Kameras zulegt, sollte man also zusehen, dass man sich ein paar Beispielvideos anschaut, die nicht von Arlo selbst kommen. Die sahen immer gut aus.

Dirk Olbertz, 2019-09-10

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