Macht's drauf

by Volker Weber

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So viel wird heute über das Thema geschrieben werden, dabei muss man nur das lesen. Die App braucht iOS 13.5 oder die aktuellen Google Play Services auf Android.

Wer iOS 13.5.5 nicht installieren kann, dem empfehle ich ein neues iPhone SE. Mehr Handy für's Geld gibt es nicht. Wer soviel Geld nicht aufbringen kann, der kriegt auch für viel weniger was Gescheites mit Software Updates.

Comments

13.5.1 reicht. Wo gibt es schon 13.5.5?

Armin Auth, 2020-06-16

Schade, daß es keine gemeinsame Lösung für die EU gibt.

Federico Hernandez, 2020-06-16

Danke, Volker.

Hubert Stettner, 2020-06-16

Ich bin positiv überrascht, wie vollständig, klar und strukturiert der gesamte Corona-Warn-App Internetauftritt gestaltet ist. Draufgemacht.

Sven Richert, 2020-06-16

Federico, ich habe gestern ein Interview mit Linus Neumann vom Chaos Computer Club gesehen, wo das angesprochen wurde (ich meine, das war in der Tagesschau). Da wies er daraufhin, dass technisch die Interoperabilität zwischen europäischen Ländern durchaus schon gegeben ist, da andere Länder offenbar die deutsche Lösung adoptieren. Aber die Prozesse, die auch benötigt werden (bspw. zur Meldung der Infektion), die sind noch nicht länderübergreifend abgestimmt.

Ragnar Schierholz, 2020-06-16

Im Bugtracker der Corona-Warn-App hat einer der Entwickler geschrieben, dass am Austausch der notwendigen Daten auf europäischer Ebene bereits gearbeitet wird:

„Cross-country interoperability is already worked on in collaboration with Apple/Google and many other countries. All apps that use the Exposure Notification API are already compatible at the Bluetooth level. To enable full interoperability, the diagnostic keys must be exchanged between national backends. Once a common API specification for key exchange is implemented, users won't need to install additional national apps when traveling in interoperable countries. This is currently work in progress, and additional information will be shared soon.“

Andreas Baumgartner, 2020-06-16

Danke, Ragnar.

Federico Hernandez, 2020-06-16

Und auch an Andreas.

Federico Hernandez, 2020-06-16

Wie ist es denn jetzt eigentlich mit der Tatsache, dass Bluetooth Proximity tracking nicht geht? Will sagen, dass es ja nach örtlichen Gegebenheiten und Geräten nicht unterscheidbar ist, ob der Gegenpart 2 Meter entfernt, oder 2 Meter entfernt hinter einer Wand oder 20 Meter entfernt ist.

Die App mag datenschutzrechtlich schlau gemacht sein, und das kann ich durchaus anerkennen und mich drüber freuen - aber wenns zum tracken nicht taugt... :-(

Marc Gerges, 2020-06-16

@Marc Man findet sicher immer einen Anwendungsfall, der ein Problem sein könnte. Aber Bluetooth durch Wände ist ja eher schon mal nicht so üblich (bei mir bricht da jedenfalls oft der Empfang ab) ...

Wenn aber 90% (oder 95% oder 80%) der aufgezeichneten Begegnungen passen, dann ist das doch deutlich besser als ohne App.

Martin Imbeck, 2020-06-16

@Martin, ich hatte mal vor längerer Zeit probiert, per Bluetooth Anwesenheit im Haus zu tracken. Das hat mir im Stadtrand-Wohngebiet-Reihenhaus gerne mal 100 Geräte erfasst, die allesamt nicht im Haus waren. Ok, das waren Einzelkontakte, die teilweise nur ein paar Sekunden dauerten, mit einem Zeitfilter bleiben da weniger.

Das Problem sind die false positives. Wenn ich potentiell auch nur 20 oder 30 Kontakte am Tag habe, und davon allenfalls 5 relevant sind, weil sie wirklich nahe bei mir waren, und ohne Wand oder andere Barriere dazwischen, ist eine Positiv-Meldung nicht wertvoll. Die Chance, dass ein Positiv-Kontakt halt nicht in den 5 'richtigen' ist, sondern in den 25 'falschen', ist hoch. Wenn ich 'nur' 20% der Positiv-Kontakte verpasse, wäre das ja ein Ding. Wenn aber 80% der gemeldeten Kontakte falsch sind, dann bringt's objektiv nichts.

Marc Gerges, 2020-06-16

@Marc, Du hast da eine sehr theoretische Betrachtungsweise.

Nach sehr plötzlichen Erfahrungen mit Covid-19 aus meinem direkten Umfeld möchte ich lieber eine falsche Meldung und vorbereitet sein, als Blindflug zu betreiben. Wenn schon der Anruf beim Notarzt zu spät kommt...

Weiterhin war ich vor 2 Wochen bei einer Antikörper-Testreihe in Tübingen eingeladen. 7000 Tests, bereits 10% positiv ohne Symptome.

Ich empfehle die App Friends and Family.

Hubertus Amann, 2020-06-16

@Marc, in der Dokumentation https://github.com/corona-warn-app/cwa-documentation/blob/master/solution_architecture.md wird beschrieben, wie in Abständen von bis zu 5 Minuten regelmäßig kurz (für ca. 2 Sekunden) die Sender in der Nähe erfaßt werden. Erst dann, wenn ein Sender zweimal im Abstand von z. B. 5 Minuten erkannt wird, kommt das als ein „langer“ Kontakt in Frage. Und erst ab einem RSSI-Wert von unter 50 dB, das entspricht ca. 2 m Entfernung ohne Hindernisse, gilt ein Kontakt als „nah“.

Konntest Du bei Deinen Versuchen die RSSI-Werte messen, und hattest Du viele irrelevante Kontakte mit hoher Feldstärke?

Wobei außerdem zu berücksichtigen wäre, daß bei Dir wahrscheinlich diverse Sender mit unbekannter, möglicherweise hoher Sendeleistung im Spiel waren. Hier ist die Sendeleistung ja genormt.

Chris Ferebee, 2020-06-16

Marc ist ein Nunja. https://twitter.com/vowe/status/1272577817126068227

Volker Weber, 2020-06-16

@Chris, ist wie beschrieben länger her. Ich hatte zwar die RSSI-Werte, aber habe eigentlich nur qualitativ verglichen - ich weiss es nicht mehr. Zwei Telefone nebeneinander, eins war sehr stark, das andere kaum zu sehen. Telefon umgedreht, zack waren sie gleich stark. Telefone im vorbeifahrenden Bus waren problemlos einzufangen (wenn ich im Bus sass und vorbeifuhr, erfasste das System mich als Zuhause).

Fefe hatte da mal interessante Links, da waren die Abstrahlcharakteristiken abgebildet, da wird einem schon schwindelig.

Ich sollte das noch mal in Betrieb nehmen, zum testen. Reizt mich jetzt.

@Hubertus, die Sache ist halt: was machst Du? Die App sagt Dir, Du hattest keinen kritischen Kontakt - bist Du dann beruhigt, oder trotzdem wachsam? Andernfalls sagt die App Dir, Du hattest einen Kontakt. Was machst Du dann? Selbstquarantäne? Beides kannst Du genausogut ohne die App machen, mit vergleichbaren Resultaten.

Schneier hat das hier: https://www.schneier.com/blog/archives/2020/05/me_on_covad-19_.html IMHO gut zusammengefasst.

Der Fix ist meiner Meinung nach die gegebenen Schutzmassnahmen und konsequentes Testen samt Kontaktnachverfolgung im Positiv-Fall. So gut mir eine technische Lösung gefallen würde, hier bringt sie nichts.

BTW, letzte Woche getestet worden. Hier in Luxemburg wird grad mal eben die Gesambevölkerung samt Grenzgänger durchgetestet. Wir sind ja nicht soviele ;-)

Marc Gerges, 2020-06-16

So viele Worte. Einfache Antwort: Wenn du mal positiv testest, wirst du froh sein, die App drauf gehabt zu haben. Aber dann ist es ja zu spät.

Was genau kann dir passieren, wenn du die App installierst?

Volker Weber, 2020-06-16

Für Nunjas. Persönlich betrachte ich das immer so:
Die App kann *mir* die Frage beantworten, ob ich in der Nähe einer zu dem Zeitpunkt möglicherweise ansteckenden Person war. Ja, die erkrankte Person muss die App nutzen und sich dort auch 'krank melden'. Wenn mir alles egal ist, habe ich jedenfalls diesen Nutzen.

Die App kann weiterhin alle relevanten "Begegnungen" primen, falls ich erkranke. Ja, mit Einschränkungen, bei aber minimalem Einsatz und Risiko. Und ja, es wird edge cases geben, bei denen das nicht klappt. So what - wer danach lebt, braucht garnicht aufzustehen, "das klappt ja eh nicht".

Die Prozesse an sich sind fein ausgedacht und abgewogen, das Protokoll ist Zucker. Als ich das im Familien- und Freundeskreis erklärt habe, waren die Reaktionen durchweg positives Erstaunen, wie elegant und wie schön das gelöst ist.

In Wirklichkeit verstehe ich die ganze Diskussion nicht - was SIND denn die Risiken der App, technisch betrachtet? Ja, es gibt ein gesellschaftliches Risiko einer unfreiwilligen Freiwilligkeit, hier sehe ich den Nutzen aber, gerade in Bezug auf die fehlenden Risiken, weit höher. Wieso wollen Leute die App nicht installieren? Mir fallen keine stichhaltigen Gründe ein.

Andererseits sind hier viele IT-Professionals, die an das Einhalten beliebig sinnvoller Prozesse und das regelmäßige Füttern des Compliance-Monsters gewohnt sind ;)

Hubert Stettner, 2020-06-17

@Marc, Du hast aber schon verstanden, dass RSSI-Werte qualitativ nichts zum Thema Corona und sterben beitragen.

In meinem Umfeld gibt es Tote und schwer geschädigte Menschen, Solo-selbstständige mit Berufsverbot und Selbstmorde wegen fehlender wirtschaftlicher Perspektiven. Das Pflegeheim, in dem meine Mutter bis vor kurzem untergebracht war, ist inzwischen halb leer - alle gestorben.

Wenn hier irgend jemand skeptisch in Sachen Apps ist, dann ich. Ich habe in den letzten 6 Monaten keine einzige App installiert, warum auch.

Für die Corona Warn App musste ich nur ein OK von Volker und dem CCC abwarten.

No Brainer...

...scheiß auf Fehlalarme, wenn dafür weniger sterben.

Ihr testet jetzt alle. Was garantiert Euch das?

Beispiel gefällig: Sohn, öffentlicher Dienst, wird negativ getestet und fährt zu seinen Eltern. 2 Tage später Corona Symptome, wenige Tage später der Vater mittleren Alters auf der Intensivstation - gerade noch rechtzeitig. Erst der dritte Test bei ihm war positiv.

Hubertus Amann, 2020-06-17

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