Shure AONIC 50 :: Erste Eindrücke

by Volker Weber

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Das Shure SM58SE ist eines der Ausnahmewerkzeuge, die mich zehn Jahre meines Lebens begleitet haben. Ich hatte vorher mehrere Sennheiser-Mikros kennengelernt, aber erst dieses Shure hat mich wirklich zufriedengestellt. Großartiger Klang, unkaputtbar, ich habe mir irgendwann ein eigenes gekauft, allein aus hygienischen Gründen.

Und als ich neulich in einer Presseveranstaltung vom Shure AONIC 50 hörte, musste ich es selbst einmal hören. Das sah in der Videokonferenz schon groß aus, aber HOLY MOLY. Das ist wirklich riesig und ein ziemlich großes Surface Headphones ist klein dagegen. Mit gut 330 Gramm ist es auch am oberen Ende der Over-Ear-Headsets mit Active Noise Cancelling. Aber das ist auch richtiger Maschinenbau. Die Scharniere über den Ohren sind mit Schrauben und Muttern befestigt, die Polster sind weich und dick. Allerdings ist kein Platz für große Ohren in den Muscheln. Ich habe mittelgroße Ohren und keine Problem, aber größere Ohrwascherl oder gar abstehende werden sich darin nicht wohlfühlen.

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Die AONIC 50 verbinden sich per Bluetooth 5.0 mit einer umfangreichen Codec-Ausstattung (aptX, aptX HD, aptX Low Latency Audio, Sony LDAC, AAC und SBC), einem USB DAC und einem analogen Audioanschluss. Mitgeliefert sind ein USB-A auf USB-C-Kabel und ein Audiokabel mit 3,5mm und 2,5mm Steckern. Die hochqualitativen Codecs lassen schon den Anspruch erkennen, den das Headset absolut einlöst. Ich hatte noch kein besser klingendes Bluetooth-Headset auf den Ohren. Völlig neutral klingend, mit kräftigem Druck aus 50mm großen Treibern, transparent, niemals schrill.

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ANC ist auf einem ähnlichen Niveau wie bei den nur halb so teuren Jabra Elite 85h, die Akkulaufzeit ist mit 20 Stunden mehr als ausreichend aber nicht überragend. Sämtliche Schalter liegen auf der Rückseite der rechten Ohrmuschel, wo man sie mit dem Daumen bedient. Das Bedienungsschema entspricht dem anderer Headset mit drei Tasten für Start/Stop, Laut/Leise. Ein Schiebeschalter schaltet in einer Richtung das ANC ein, in der anderen den Transparent-Modus. Ein App erlaubt die Einstellung des ANC in zwei Stufen und die Verstärkung der Umgebungsgeräusche in zehn Stufen.

Das Headset lässt sich gleichzeitig mit PC und Smartphone verbinden. Zum Telefonieren benutzt es zwei Mikros an der rechten Ohrmuschel. Besser als nur eins, aber nur für ruhige Umgebungen geeignet. Dabei schaltet man am besten auch den Transparenzmodus ein, sonst hört man sich selbst nicht. Man kann mit diesem Headset an Telefonkonferenzen teilnehmen, aber das ist sicher nicht der richtige Einsatzzweck. Ich habe auch noch nicht herausgefunden, ob man die Mikrofone während eines Calls stumm schalten kann.

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Sehr ungewöhnlich ist für mich die App. Sie erlaubt zwar eine Anpassung der Klangeinstellungen, aber diese wirken nur für die Musik, die in der App selbst abgespielt wird. Ich habe der App Zugriff auf Apple Music gegeben, aber sie spielt nur die lokale Stücke ab. Für meinen Zweck absolut unbrauchbar. Die gute Nachricht dabei: Ich habe nicht den geringsten Bedarf, den Klang zu beeinflussen. Das Headset klingt exakt so, wie ich mir das wünsche.

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