Da kriegste die Motten

by Volker Weber

Die Datenschutzerklärung lautet: "Wir speichern gar nichts". Wenn das Meeting endet, gibt es keine Aufzeichnung, wer wann mit wem wie lange und von wo kommuniziert hat. "Datenschutz" ist ein Argument wie "aus Sicherheitsgründen". Ein hohler Versuch, jeden Fortschritt aufzuhalten.

Damit stehen einmal mehr diejenigen, die wissen, dass es so nicht geht, denen im Weg rum, die es gerade machen.

Comments

Es ist leider unvorstellbar, welches gefährliche Halbwissen bei Verbrauchern hinsichtlich Datenschutz oder IT-Security vorherrscht.

Das sind aber leider auch Themen, die durch die Presse/ Medien fast immer nur mit Angstszenarien vermittelt werden („Hacker im dunklen Keller mit Kapuzenpulli...“).

Traurig. Ein wichtiger Teil der Digitalisierung, der verschlafen wird: Aufklärung.

Thomas Langel, 2020-10-19

Die DSGVO wird oft als furchterregende Monstranz präsentiert, dabei ist das gar nicht das Ziel. In Artikel 1 steht klipp und klar drin: „Der freie Verkehr personenbezogener Daten in der Union darf aus Gründen des Schutzes natürlicher Personen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten weder eingeschränkt noch verboten werden.“

Oliver Stör, 2020-10-19

Um auch mal was positives zu schreiben:
Unsere Schule wurde ans Glasfasernetz angeschlossen und die Schüler erhalten alle eine eigene Schul-Emailadresse.

Sven Tiburg, 2020-10-19

Schön, dass sie alle eine eigene Schul-Emailadresse bekommen. Bekommen sie denn auch alle EIN Passwort, oder jeder sein persönliches? (Frage für für einen Freund)

Jens Liebau, 2020-10-19

In der Schule meine Kinder haben sie es einigermaßen hinbekommen. So haben den Kram halt irgendwie selber installiert. Wie sehr das gegen Attacken geschützt ist, kann ich jedoch nicht beurteilen.

Matrix als Chattool, BBB für Videokonferenz, ein gemeinsamer Datenserver (Cloud genannt) für die Hausaufgaben. Accounts hatten sie sogar schon vor Corona...

Ulf Jährig, 2020-10-19

Diese Frage stellt man besser nicht.

Volker Weber, 2020-10-19

Ich bleibe dabei: Zu viele „Datenschutztaliban“ unterwegs!

Markus Dierker, 2020-10-19

Kind 1 - Schule 1: Zugang zu moodle, worüber momentan immerhin Arbeitsblätter verteilt werden. Ansonsten bisher keine sichtbaren Bemühungen, das homeschooling zu üben.
Kind 2 - Schule 2: Einführungsstunde in moodle sowie Pläne bigbluebutton zu benutzen, zumindest mussten wir hierfür eine Einverständniserklärung unterschreiben.

Wie es im Ernst- oder auch nur Krankheitsfall aussehen wird: jo - werden wir dann sehen.

Cornelia Sander, 2020-10-19

Ich traue mich schon gar nicht mehr von meinen Erlebnissen hier zu berichten: letzte Woche hatten wir Elternabend über Google Meet. Zuvor hatten die drei verantwortlichen Lehrer zwei Videos auf YouTube gestellt, die man sich „asynchron“ vor dem Elternabend anschauen konnte. Mit ausführlichen Informationen zur Schule und Klasse. Das Treffen im Google Meet war dann Q&A und kürzere Infos beschränkt. Hat prima geklappt. Fast alle Eltern waren „da“. Die persönlichen, einzelnen Lehrergespräche zwischen Eltern, Schülern und Lehrern laufen auch über Google Meet. Ohne Probleme.

Federico Hernandez, 2020-10-19

Man sollte vielleicht ergänzen, dass Du in Schweden wohnst und Google Chromebooks dort sehr gerne in der Schule eingesetzt werden.

Volker Weber, 2020-10-19

Bei uns, Gymnasium Bayern, wird der 2. Lockdown gerade vorbereitet. Die Schule setzt voll auf TEAMS. Bisher hat sich noch keiner darüber beschwert, im Gegenteil manche Eltern fordern dass auch kranke Schüler über TEAMS am Unterricht teilnehmen könnten.

Bodo Steigerwald, 2020-10-19

@Bodo - das war auch der Plan der Schule, um erkrankte oder in häuslicher Isolation befindliche.Schüler reinzuholen. Problem ist die Bandbreite, mit der die Schule angebunden ist und die Technik allgemein. Teams auch hier in NRW.

Armin Auth, 2020-10-19

@Armin, die erkrankten oder in häuslicher Isolation wird die Schule nicht abholen können. Ich glaube es wird erst wieder geteilt, halbe Klasse Schule, die andere Hälfte von zu Hause. Danach werden sie leider auf vollen Unterricht at home wechseln müssen. Immerhin machen sie sich Gedanken und haben verstanden.

Bodo Steigerwald, 2020-10-19

Ja, sehe ich auch so. Ich fürchte das mit dem Klasse teilen kommt kaum in Frage. Vielleicht wider alternierend oder gleich wieder ganz zuhause.

Armin Auth, 2020-10-20

Die an die Lehrer verteilten Laptops sorgten wohl auch schon für Ernüchterung. Die ersten Lehrer nutzen wieder ihr Privatgerät für die Videokonferenz mit Kollegen.

Karsten Lehmann, 2020-10-20

Bei uns (Gymnasium Niedersachsen, 10. und 12. Jahrgang) wurden die Schüler bzw. Eltern nach den technischen Voraussetzungen zu hause befragt. Welche Videokonferenz-Tools man einsetzen möchte wurde in einem Freitextfeld abgefragt. Ich habe keine Ahnung, wer die losen Enden anschließend zusammenknüpfen soll.
Bislang wurde ausschließlich iServ für Dokumentenaustausch und Videokonferenzen genutzt. Sobald mehr als 30 Teilnehmer in Videocalls sind (Schule > 1.000 Schüler), wird aus dem Video Daumenkino.
Wenn man mich ließe, würde ich beiden Klassen Teams aufsetzen.

Markus Mews, 2020-10-20

Das man im Frühjahr das genommen hat was da war finde ich verständlich. Aber jetzt wo es darum geht dauerhafte Lösungen zu etablieren finde ich es wichtig auch an Datenschutz zu denken.
Es gibt gute und solide Ddatenschutzkonforme Lösungen, einige sogar speziell für den Schulkontext angepasst mit Lehrer, Schüler und Elternrollen. Aber das erfordert dann natürlich auch Bewegung von den Eltern, weg von den Tools die man auf Arbeit benutzt.

Besonders bei den Google Services habe ich aus mehreren Gründe bedenken diese an der Schule einzusetzen. Zum Beispiel hat die Vergangenheit gezeigt, das Google regelmäßig Dienste abschaltet die sie für nicht mehr wichtig erachten.

Da die IT Expertise an den Schulen oftmals nur gering ausgeprägt ist, finde ich es wichtig das gerade wir Eltern die IT-Background haben uns mit einbringen. Man kann als Elternteil über die verschiedenen Gremien sehr viel Mitspracherechte bekommen. Dinge die man zum Beispiel beeinflussen kann. Das beim Umbau überall Netzwerk mit verlegt wird. Das der Internetschluss ausreichend schnell dimensioniert ist. Das die angeschaffte Hardware sinnvolle Hardware ist.

Meine Erfahrung ist das es häufiger fehlendes Wissen oder Überforderung ist als mangelnde Motivation.

Max Bauer, 2020-10-20

Man muss hier nur die Kommentare lesen, dann sieht man, dass es vorwiegend Halbgebildete sind, die mit ihrem falschen Verständnis von Datenschutz funktionierende Lösungen blockieren.

Volker Weber, 2020-10-20

Verzeiht mir bitte die vermutlich naive Frage, aber:
Sind denn mal ein paar Vertreter dorthin gefahren wo es funktioniert, um sich das mal anzuschauen? Also beispielsweise Schweden? Muss man das Rad immer neu erfinden? Und warum muss es jeder anders machen?

Vision und Mission Statement existiert nicht und/oder haben nicht alle verstanden?
Der Auftrag ist (hoffentlich) die Zukunftsfähigkeit der Vermittlung einer qualitativ hochwertigen Bildung sicherzustellen, korrekt? Online und Offline.

Go!

Markus Lachnit, 2020-10-20

Old vowe.net archive pages

I explain difficult concepts in simple ways. For free, and for money. Clue procurement and bullshit detection.

vowe

Paypal vowe