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Engage 2020 - assono mit zwei Keynotes dabei

von Bernd,
assono GmbH, Standort Hamburg,

Eindrücke von der Konferenz

Die größte Konferenz zu allen Themen im Umfeld von Notes, Domino, Sametime und Connection war früher die Lotusphere. Einmal im Jahr traf sich die Community im sonnigen Orlando, um sich mit Wissen und Neuigkeiten zu den Produkten und ein wenig Sonnenschein zu versorgen.

HCL geht einen etwas anderen, agileren Weg. Statt nur eine einzige große Konferenz zu organisieren, gibt es über das Jahr verteilt User-Group-Konferenzen und Factory Tours. Bei ersteren tritt HCL nur als Sponsor auf, während die Organisation bei den Enthusiasten in den jeweiligen Regionen liegt.

Das wichtigste Event am Anfang des Jahres ist dabei die Engage-Konferenz, die jedes Jahr von Theo Heselmans mit sehr viel Engagement und Liebe organisiert wird. Dieses Jahr traf sich die Community am 3. & 4. März im Royal Burgers' Zoo in Arnhem, NL. Mit deutlich über 400 Teilnehmern aus allen Teilen der Welt ist es das größte Event zu diesem Thema in Europa.

HCL hat die Konferenz genutzt, um über die Roadmap dieses Jahres und der kommenden Jahre zu sprechen. Zwei Schwerpunkte sind aus unserer Sicht auszumachen: HCL Domino als Anwendungsplattform weiter stärken und die Produktivität in den Produkten weiter auszubauen.

HCL-Produkte

Letzteres passiert auf vielen Ebenen – im Kleinen wie auch im Großen. Besonders hervorgehoben sollen die neuen leichtgewichtigen Clients sein. Mitte des Jahres wird es einen HCL Verse 2.0-Client geben. Die Verse-Web-Oberfläche für E-Mail und Kalender wird dann als Progressive Web App (PWA) zur Verfügung stehen. Hinter diesem etwas sperrigem Ausdruck verbirgt sich, dass die Anwendung schneller laden und offline zur Verfügung stehen wird.

In der zweiten Jahreshälfte soll es außerdem einen neuen Web-Client für Sametime und mit Nomad Web 1.0 einen Notes-Client für den Browser geben. Beide werden ebenfalls als Progressive Web App realisiert werden. Mit PWA geht einher, dass diese Clients nicht mehr installiert werden müssen. Die Anwender rufen einfach die URL auf und schon können sie arbeiten.

Hinter der Nomad-Produktfamilie steht die Idee, klassische Notes-Anwendungen, die ursprünglich nur für den Notes-Client geschrieben wurden, auf einer Vielzahl von Geräten verfügbar zu machen. Auf dem iPad und iPhone laufen die Anwendungen bereits und für Android ist der Support auf Tablets ebenfalls bereits verfügbar. Für Android Phones läuft aktuell gerade die Beta.

Nomad Web 1.0 setzt die gleiche Technik ein, um bestehende Notes-Anwendungen auf dem Browser lauffähig zu machen. Gerade in der Integration anderen Web-Anwendungen, die auf dem Domino-Server laufen, können sich daraus spannende Ansätze entwickeln. Sicherlich wird eine Notes-Anwendung, die vor vielen Jahren für den Notes-Client entwickelt wurde nicht automatisch sexy, nur weil sie jetzt auf einem Smartphone, Tablet oder Browser läuft. (Bei der Modernisierung Ihrer bestehenden Anwendungen unterstützen wir Sie gerne.) Aber dieser Ansatz zeigt eine Lösung für die Vielzahl der laufenden und teilweise unternehmenskritischen Notes-Anwendungen auf, die in Unternehmen existieren. Um sie komplett in Web-Technologien (oder für andere Clients) neu zu entwickeln, fehlt schlicht in der Masse die Zeit und das Budget. Mit Nomad kann ein gemischter Ansatz gefahren werden. Einige bleiben in ihrer jetzigen Erscheinungsform erhalten und andere werden eventuell um Web-Komponenten erweitert.

Domino als Anwendungsplattform - Von Low-Code...

Dass Domino nicht nur ein sehr stabiler und günstig zu betreibender E-Mail-Server, sondern auch ein sehr guter Anwendungsserver ist, ist leider viel zu wenigen bekannt. Mit der Übernahme durch HCL wurde wieder ein stärkerer Fokus auf diesen Aspekt gelegt. Auf dieser Engage wurde das an mehreren Stellen sichtbar.

Am Montag war bereits ein halbtägiger Workshop zu "HCL Domino Volt". Domino Volt ist die Low-Code-Plattform von HCL, die auf dem Domino-Server betrieben wird. Fachanwender sollen in die Lage versetzt werden, mit wenigen Schritten eine einfache Web-Anwendung zu erstellen. Dabei kann entweder mit einer leeren Anwendung, mit einer vorbereiteten Vorlage oder mit einem bestehenden Excel-Arbeitsblatt angefangen werden. Letzteres gibt auch ein wenig den Hinweis darauf, was für Anwendungen wahrscheinlich typischerweise in Domino Volt entstehen sollen. Die Excel-Datei wird eingelesen und aus den Tabellenüberschriften und den vorhandenen Daten wird die Basis-Anwendung erstellt. Jede Zeile wird zu einem Datensatz, welche mithilfe eines Formulars bearbeitet bzw. weitere erstellt werden können. Davon ausgehend können verschiedene Status definiert und Bearbeitungsschritte angelegt werden. Über Aktionen können zwischen den Status gewechselt werden, (REST-) Services aufgerufen werden und E-Mails verschickt werden. In Kombination mit Einstellmöglichkeiten für Sichtbarkeit und Zugriff werden alle wesentlichen Aspekte abgedeckt.

Für viele kleinere Anwendungsfälle sind diese Kombinationen völlig ausreichend, um den aktuellen Bedarf in einer Fachabteilung abzudecken. Diese Anwendungsfälle sind bisher häufig in der IT-Abteilung mit der Anforderung gelandet "Wir brauchen mal eben schnell...". Die IT-Abteilungen haben dafür typischerweise weder Entwicklungskapazitäten noch Budget zur Verfügung. Die Fachabteilungen wiederum sind dann wenig begeistert, wenn die Antwort aus der IT-Abteilung auch das nächste Jahr als frühesten Realisierungszeitpunkt verweist.

Die Beta zu "HCL Domino Volt" wurde am 09.03.2020 gestartet. Das Produkt soll ab Mitte des Jahres verfügbar sein. Rechtzeitig davor werden auch Informationen zu den Lizenzbedingungen bekannt gemacht werden.

... zu Pro-Code

Für die professionelle Entwicklung auf Basis von HCL Domino gab es natürlich auch viele Ankündigungen.

Das HCL Domino AppDev Pack ist die aktuell bereits verfügbare Lösung, um von einer Node.js-Anwendung sehr effizient auf Daten in Domino zuzugreifen. Die Version 1.0.4 wird demnächst verfügbar sein. Die wichtigste Anpassung wird sein, dass Agents auf Domino darüber aufgerufen werden können. Mehr nebenbei wurde auch bekannt gegeben, dass an einer Implementierung des AppDev Packs auf Basis von Java gearbeitet wird.

Während mehrerer Vorträge wurde erwähnt, dass HCL plant, mehrere Projekte bzw. Werkzeuge als Open Source-Software zu veröffentlichen. HCL setzte in der Vergangenheit bereits häufig Open Source-Projekte ein, aber die Veröffentlichung von eigenen setzt anscheinend konzernweit einige Anpassungen an den Abläufen voraus, an denen zurzeit gearbeitet wird.

Sehr vielversprechend ist auch "Project Keep". Das Projekt erlaubt den Zugriff auf Design und Daten in einer Notes-Datenbank per REST-API. Der Zugriff kann bis auf Feldebene hinunter geregelt werden. Somit wird sichergestellt, dass nur die Aspekte lesend oder schreibend zugänglich sind, welche der Datenbank-Verantwortliche freigibt. Dieses Projekt entstammt dem HCL Lab. Wann es und zu welchen Bedingungen es verfügbar sein wird, ist noch nicht geklärt.

Mehr Informationen zu den Vorträgen von assono auf der Engage

Nächste Artikel in dieser Reihe:

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